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Island - Land aus Eis und Feuer

 

Nach langer Planungsphase und viel Vorfreude ging es am Sonntag den 2. Juni endlich los.

 

Island – ein Wort, welches bei jedem augenblicklich Faszination auslöst. Ein Land welches wilder und geheimnissvoller nicht sein könnte.

Doch erstmal geht es mit dem Auto von Schonach nach Bad Überkingen zu Janina und weiter zum Münchner Flughafen. Die ersten 5 Stunden unserer endlos scheinenden Anreise sind geschafft.

Reisegruppe Marienkäfer findet sich nach und nach ein und die Vorfreude steigt. Zumindest bis wir in London Luton landen  – denn da unser ursprünglich gebuchter Flug gecancelled wurde, weil die Fluggesellschaft pleite ging, mussten wir notgedrungen einen Flug mit langem Zwischenstopp nehmen.

Also schlagen wir uns bei Starbucks die Nacht um die Ohren, bevor es dann am Morgen endlich in den Flieger nach Rejkjavic geht.

 

Gelandet. Halleluja! Ab zur Mietwagen Abholung und dann endlich zu unserer Hütte im Nichts. So zumindest der Plan. Dann trifft uns wieder der Fluch, mit dem Janina und ich offensichtlich belegt sind. Der Mietwagen Fluch! Auch in Island kommen wir nicht um Komplikationen herum. Auch dieses Mal ist nicht die Vermietung schuld, aber nervig ist es halt trotzdem :D

Aber nach einiger Zeit geht’s dann endlich weiter. Weiter zu unserer Hütte im Nichts.

Von Rejkjavic nach Borgarnes, einkaufen und danach irgendwo rechts in die Pampa.

Und das ist keine Übertreibung. Die Schotterpiste, die wir gute 20 Minuten bis zu unserem Haus befahren, ist umrandet von endloser Weite, Gebirgsketten, Schäfchen und noch mehr nichts. Oh diese süßen, kleinen, flauschigen Schäfchen…

Und endlich sind wir da. Unsere Unterkunft empfängt uns mit gemütlicher Einrichtung, traumhafter Aussicht und einladenden Betten. Wir sind alle mehr als erledigt und nachdem wir alle freien Plätze mit unseren Kleidern behängt und unsere Instagram Storys gefüttert haben, sind meine Mitreisenden bereit für ein Nickerchen.

Nur ich bleib wach - Mittagsschlaf killt mich :D

Gute Nacht Reisegruppe Marienkäfer.

Als alle wieder einigermaßen wach sind, besprechen wir, wo unser erstes Shooting stattfinden soll. Schnell ist der Wasserfall auf Google Maps gefunden, den wir  auf dem Hinweg im Vorbeifahren gesehen haben. 

Und das nur etwa 30 Minuten von unserer Unterkunft! Was für ein Glück, da wir wissen, dass uns noch endlose Autofahrten bevorstehen.

Der Wasserfall liegt bei unserer Ankunft noch zu sehr in der Sonne und so machen wir nur ein paar Aufnahmen am Wasser und bei den überall blühenden Lupinen, bevor wir nochmal für eine Erkundungstour ins Auto steigen.

Unterwegs halten wir hier und da an, um Pferde zu fotografieren.

Auch die endlose Straße ist absolut shootingtauglich.

Nochmal kurz zurück zum Wasserfall und dann wieder heim.

Auch ich bin nach über 36 Stunden auf den Beinen bereit fürs Bett.

4. Juni

Unser heutiges Ziel: Der schwarze Strand und das Flugzeugwrack.

Da wir auch Brautkleider im Gepäck haben, binde ich noch einen Strauß mit Lupinen, die überall wachsen und los geht’s.

Bereits vor Antritt unserer Reise haben wir uns vorgenommen, die Hot Spots erst spät zu besuchen. Horrorgeschichten von Touristenmassen liest man überall und da die Sonne um diese Jahreszeit nicht so richtig untergeht, haben wir keinen Zeitdruck. Was gut ist, denn die Autofahrt von über dreieinhalb Stunden ist zeitintensiv und auch der einstündige Fußmarsch vom Parkplatz zum Wrack muss mit einberechnet werden. Natürlich kommen wir zudem nicht darum herum, unterwegs  anzuhalten. Eine außerirdisch wirkende Landschaft irgendwo bei Rejkjavic weckt Staunen und so halten wir an einer kleinen Bucht direkt an der Straße an. Erst nachdem zwei hupende Autos an uns vorbei sind und unser kurzes Shooting schon fast beendet ist, fällt uns das grünliche Zeug auf, das die Weite bewächst. Isländisches Moos – so weit das Auge reicht. Die erste Vermutung: Sind wir womöglich illegal unterwegs? Haben wir wertvolles Naturgut betreten? Wir haben keine Schilder gesehen, keine Zäune, nichts. Heute wissen wir: Mit Absperrungen und Schildern habens die Isländer nicht. Meine Vermutung zudem: Wir haben ein Lavafeld betreten. Womöglich hätten wir also tatsächlich nichts dort verloren gehabt. Ich werde mich für den nächsten Islandtrip definitiv noch besser informieren. Schließlich respektieren wir die Natur und möchten nichts unwiderruflich zerstören.

Trotzdem geht’s also weiter Richtung Wrack.

Irgendwann kommt der Parkplatz in Sicht und die Packesel Kolonne zum Strand zieht los.

Fast eine Stunde und endlich kommt das Wrack in Sicht. Beeindruckend… Auch das Panorama überwältigt uns. Irgendwo in der Ferne kann man sogar einen der Gletscher sehen. Und trotz mittlerweile später Stunde sind noch viele Menschen hier. Zwischenzeitlich sind drei Drohnen am Himmel.

Aber irgendwann zockeln auch die letzten ab und wir haben das Wrack tatsächlich für uns.

Es ist kalt.

Cracker und Decken, Müdigkeit, Dämmerlicht.

Die Mädels frieren und auch mit Janina, die sich leider schwer erkältet hat, geht’s zunehmend bergab. Sie lässt es sich natürlich trotzdem nicht nehmen, sich von Marco auf das Wrack schieben zu lassen und für epische Aufnahmen zu posieren. 

Getreu unserem Motto „Alles für die Kunst“, halten alle tapfer durch und wir stapfen schließlich auch noch die letzten 200m zum schwarzen Strand runter. Der feine, tiefschwarze Sand ist kühl und legt sich hartnäckig auf die Haut.

Endlose Dankbarkeit und Faszination überwältigt uns alle und wir genießen ein paar Minuten den Ausblick. Es ist mitten in der Nacht und immer noch fast hell.

Für die letzten Bilder gibt bei gefühlt 0 Grad nochmal jeder alles. Unser krankes Huhn Janina stellt sich ins eiskalte arktische Nordmeer und Patricia lässt sogar noch alle Hüllen für Mermaid und verdeckten Akt fallen. Hut ab Ladies. 

Letztlich packen wir gegen 1 Uhr nachts zusammen und marschieren zum Auto zurück. 

Calvin, der „Auto fahren in Island“ von seiner Bucket List streichen möchte, fährt los und kapituliert verständlicherweise nach einer Stunde. Also fahre ich weiter. Ich brauch verhältnismäßig wenig Schlaf. Und die Fahrt ist ruhig- alles schläft. Fahrend genieße ich jede Minute, jedes Stück faszinierendes Island, das ich sehe. In der Umgebung von Selfoss sehe ich viele, rauchende Stellen an den Berghängen.

Da der Tunnel, der eine deutliche Abkürzung nach Borgarnes bedeutet, nachts gesperrt ist, fahre ich einen über einstündigen Umweg durchs Gebirge. Immer wieder muss ich panisch auf die Bremse treten, weil Schafe und Vögel die Straße für sich beanspruchen. Warum auch auf den weitläufigen, saftigen Grünflächen bleiben, wenn man auf der Straße stehen kann?

Oh wooow… mein leiser, entzückter Ausruf weckt Janina aus dem Koma. Über eine kleine einspurige Brücke passieren wir eine sehr schöne Location (später mehr dazu). Das merk ich mir! Weiter geht’s.

Scheinbar endlos zieht sich die Straße ins Landesinnere, immer an der Küste entlang. Eine Berg und Talfahrt mit beeindruckendem Panorama, … was für ein Land.

Als wir endlich auf die Schotterpiste zu unserem Haus abbiegen, merke auch ich die Müdigkeit.

Es ist etwa 5.30 Uhr als wir noch auf zwei zuckersüße, flauschige Schäfchen Nachbarn treffen, die es sich an einem Tor gemütlich gemacht haben.

Total erledigt fallen wir recht bald ins Bett und in einen komatösen Tiefschlaf.

5. Juni

Die Sonne lacht, der Wind pfeift. Witzige Vögel veranstalten ein geräuschvolles Spektakel auf unserer Veranda. Nach und nach finden sich alle in der Küche ein.   

Unser Plan: Richten, packen, alles ins Auto laden und auf zu unserer letzten Etappe: Den Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss. Ein letzter Stopp im Supermarkt versorgt uns mit Proviant. Wir entscheiden, den Umweg durchs Gebirge zu fahren und doch noch bei meiner kleinen Entdeckung vorbei zu schauen. Wieder kreuzen flauschige Schäfchen unseren Weg. An der Location angekommen, sind wir uns (mal wieder) nicht sicher, ob wir erwünscht sind. Keine Warnschilder, nur eine leichte Absperrung, die einen kleinen Rastplatz einrahmt. Sicherheitsvorkehrung oder nicht- wir übersteigen das Seil. Ein paar Vögel kreisen über uns, kein Auto weit und breit. Schnell sind die Kleider angezogen und die Aufnahmen im Kasten. 

Die Natur ruft, ich muss pinkeln. Auf der Suche nach einem geeigneten Örtchen, störe ich eine Vogelmama, die in einiger Entfernung auf einem Hügel sitzt… und mich kurz darauf angreift. Wütend fliegt sie auf mich zu, geht immer wieder in einen bedrohlichen Sturzflug über. Rise of the angry bird. Und prompt landet die Vogelkacke auf meinem Kopf. Mir bleibt nichts als ein Sprint zurück zur Gruppe. Unsere Vermutung wurde wieder einmal bestätigt. Wir sind offensichtlich in Brutgebiet gelandet. Zumindest der trockene Teil links vom Wasser scheint gut besiedelt zu sein. Schnell packen wir unsere Sachen und machen uns vom Acker. Entschuldigung Vögelchen – wir wollten euch nicht stören! Wenn ihr einen Ausflug nach Island plant, tut euch und vor allem der Natur einen Gefallen- informiert euch ausgiebig. Nicht so wie wir. Schande über uns.

Also weiter Richtung Ziel. Noch einmal halten wir an, um einer Herde Islandpferde einen Besuch abzustatten, die an einer kleinen Nebenstraße neugierig einer anderen Reisegruppe die Köpfe entgegenstrecken. Neugierig, teilweise kuschelbedürftig und absolut fotogen. Für die Pferdemenschen unserer Gruppe genau das Richtige. Was für hübsche Tiere! 

Bilder: Janina/Herzblutfotografie

 

Endlich kommen wir am ersten Wasserfall an und die Besucherzahl hält sich aufgrund der Uhrzeit zum Glück in Grenzen. Das Licht ist traumhaft und nach einer kleinen Erkundungstour und vielen Bildern und Videos der beeindruckenden Wassermassen machen wir uns auf zum zweiten Spot. Dort ist noch weniger los und abgesehen von eisiger Kälte und tosendem Wind haben wir gute Bedingungen für unser letztes Shooting. Viele, epische Bilder später sind alle bereit ins Auto Richtung Flughafen zu steigen.

Auch diesmal sitze ich am Steuer während die restliche Reisegruppe Marienkäfer schläft.

Mein Fazit:

Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, um das ganze Material zu verarbeiten, welches in Island entstanden ist. Noch länger werden meine Gedanken immer wieder in dieses ungestüme, wilde und faszinierende Land zurück fliegen. Ich bin zutiefst beeindruckt und allein schon, weil es dort keine Spinnen gibt, scheint es der perfekte Ort zu sein. Ich hatte gefühlt 3 Tage lang den Mund auf vor Staunen und Begeisterung. Die Natur scheint unberührt und ungezähmt. Die bloße Vielfalt an kleinen und großen Wundern, die man dort bestaunen kann, haut mich um. Unzählige riesengroße und kleine Wasserfälle, Vulkane und Krater, Lavafelder, Geysire, Hot Pots, Gletscher, schwarze Sandstrände, unglaubliche Gebirgsketten… Ja! Ich bin einfach überwältigt.

Allerdings muss man sich wirklich auf das Wetter und die weiten Strecken von A nach B gefasst machen. Island ist nichts für Weicheier! Und wir waren ja jetzt im Sommer dort :D …

Doch wer die richtige Kleidung und Einstellung im Gepäck hat, wird belohnt.

Wir haben an 3 Tagen natürlich nur einen sehr kleinen Teil Islands erkundet und ich bin sicher, auch nach 20 Jahren in diesem Land kann man noch neues entdecken.

Island: Ich komme wieder! 

Und nun weiter zur Werbung :D 

Nächstes Jahr im Juni hast du die Möglichkeit mit Janina und mir auf Abenteuerreise nach Island zu gehen. Dich erwarten 8 Tage voller Staunen, Naturgewalten, außergewöhnlicher Shootings und vielem mehr.  Auch in Island werden wir zusätzliche Aktivitäten wie  beispielsweise Whale Watching, Reiten  auf Isländern und einen Besuch in der berühmten blauen Lagune anbieten. Eine Reise, die du niemals vergessen wirst!

Die Teilnehmerzahl wird stark reduziert sein und die ersten Plätze sind bereits reserviert. Wenn du als eine der Ersten alle Infos und die Chance auf einen Platz haben möchtest: Schreib mir eine Mail.

Und hier meine ersten, fertigen Bilder mit Debby und Patricia

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